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Unsere ersten Verluste, oder warum wir bereits viel Geld verloren haben und welche Pläne es gibt

Unser Haus ist an einigen Stellen gut und an anderen Stellen weniger gut gebaut worden. So sind die Außenwände mit über 38 cm gut gebaut und gedämmt. Auf der anderen Seite wurden Fenster eingebaut, die mit Ihrer Doppelverglasung einfach nicht mehr dem technischen Stand unserer Zeit entsprechen. Zumal die Mehrkosten für eine 3 Fachverglasung nur wenig teurer gewesen wäre.

Gleiches gilt für die Heizung. Wir haben moderne Fußbodenheizungen und von dem Wohnzimmerlüfter mal abgesehen ein gutes Lüftungskonzept. Am Ende wird aber die Wärme über das Dach entsorgt anstatt diese zu nutzen. Der Wohnzimmerlüfter zudem schafft nur 60% der Wärme zurückzugewinnen. Das heißt, auch hier wird die Umwelt geheizt.

Und so lassen sich die Beispiele fortführen. Unter anderem der Rauchabzug im Keller oder die Dämmung des Treppenhauses. Insbesondere zum Treppenhaus, da die Wände und Türen eben auch nicht stark genug gedämmt wurden.

Um es in Zahlen auszudrücken, in den Jahren 08.2019-12.2021 haben wir 40.746,56 € nur für Brennstoff (Fernwärme) bezahlt. Das heißt, dass wir in 3 ganzen Jahren ca. 50.000 € bezahlt hätten und damit hätte sich ein gigantisches Volumen für Investitionen erschließen lassen. Inclusive Umsatzsteuer und möglichen Förderungen könnten sich so Investitionen von ca. 140.000 € in 6 Jahren nur in dem Heizungssystem amortisieren.

Nun stellt sich die Frage, was wir im Einzelnen aus diesem Wissen heraus planen um an dieser Stelle voranzukommen.

Auch wenn an dieser Stelle ich die Schritte unterteile, sind diese Maßnahmen im Zusammenhang zu sehen und möglichst kurzfristig und nach Möglichkeit Zeitnah zueinander umzusetzen. Da zurzeit die konkreten Vorhaben noch nicht geplant sind, soll hier nur einen kurzen Abriss darüber skizziert werden, was im Einzelnen unternommen werden könnte.



1. Die Heizung: Der Umbau der Heizung soll davon gekennzeichnet sein, dass wir weckkommen wollen, von der Fernwärme hin zu einer Eigenversorgung. Das umfasst einen 3-stufigen Plan.

1.1 Als erstes soll die Rückgewinnung der Heizenergie erfolgen. Dazu soll die Abwärme nicht mehr über das Dach abgeführt, sondern in den Keller geleitet werden wo sie mittels einer Abluft/Wasser Wärmepumpe zurückgewonnen wird.

1.2 Zusätzlich wollen wir mit sogenannte PVT Module, eine Mischung aus Solarthermie und Solarvoltaik, sowohl Wärme wir Energie für die Heizung gewinnen. Hiermit soll möglichst Effizient die zusätzlich benötigte Energie gewonnen werden.

1.3 Für die Speicherung der Wärme gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine ist die so genannte e Tank Anlage. Diese speichert und gewinnt aus dem Boden Wärmeenergie. Da der Tank aber nur ca. 1,5 m tief im Boden eingelassen wird ist der Aufbau vergleichsweise günstig umzusetzen. Andere Möglichkeiten, wir Schichttanks werden ebenfalls geprüft. Es gibt noch weiter mögliche Ansätze, die sich aber vor allem noch in der Entwicklungsphase befinden. Hier seien nur Zeolith-, Sand- und Kalkspeicher genannt. Andere Speicher, wie etwa Eisspeicher zur Speicherung von Energie sind einfach zu groß oder erfordern aufwendige Genehmigungsverfahren.


2. Solarstromgewinnung: Neben der Wärmeenergie benötigen wir sowohl für die Heizung wie auch für andere Anlagen (Licht, Fahrstühle) elektrische Energie. Um diese zumindest teilweise zu gewinnen beabsichtigen wir, eine Solaranlage zu betreiben. Dazu sollen möglichst viele Solarpaneele auf unserem Grundstück errichtet und betrieben werden. Mögliche Orte für die Errichtung sind das Dach, die Balkonverkleidungen, die Fassade zur Kohlhasenbrücker Str. hin, die Parkplätze, die ebenfalls zur Kohlhasenbrücker Str. hin gelegen sind und der Wall zur Tankstelle hin. All diese Standorte müssen natürlich noch evaluiert werden.



Neben der Versorgung der Eigentümergemeinschaft (Heizung, Licht, Fahrstühle) kann auch die Abgabe von Strom an die Bewohner ermöglicht werden.

Das wohl größte Problem für eine kontinuierliche Energieversorgung ist, dass Solarenergie natürlich nur bereitgestellt werden kann, wenn die Sonne ausreichend schein. Daher müssen Wege zur Versorgung während der so genannten Dunkelzeit gefunden werden. Ein möglicher Weg ist es, sogenannten Reststrom für die zusätzliche Versorgung zu erwerben. Die erfolgt über ein so genanntes Virtuelles Kraftwerk. Hier speisen neben Solaranlagenbetreiber auch Betreiber anderer regenerativer Energieerzeugeranlagen (z. B. Wind oder Biogasanlagen) und Energiespeichereinrichtungen ihren Strom ein. Damit können dann die Dunkelzeiten überbrückt werden.


3. Energiespeicher: Die Speicherung elektrischer Energie ist immer noch das wohl größte Problem bei der Gestaltung der Energiewende. Speicher auf Basis von Lithium ist nach wie vor teuer und nur begrenzt verfügbar. Wollten wir nur im Sommer die für die Nacht erforderliche Energie speichern kämmen wir sicherlich auf mehrere hundert Kilowattstunden Speicherbedarf. Da ein Kilowattstunde Batteriekapazität ca. 800- 1000 € kosten wären schnell Investitionen bis zu einer Million nötig. Das kann sich nicht rentieren.

Neue Technologien wie Schwefelbatterien sind in der Entwicklung aber noch lange nicht Serienreif. Andere Technologien, wie Eisspeicher, benötigen viel zu viel Platz.

Daher kam die Idee auf, den Speicher zu kombinieren. Elektrofahrzeuge haben zum Teil bereits große Batterien und verschiedene Hersteller arbeiten an Konzepten zur Nutzung als Speicher. Die Technologie heißt bidirektionales Laden. Die Fahrzeuge können dabei ganz normal genutzt werden. Stehen sie auf dem Parkplatz werden sie durch unseren Solarstrom oder durch billig erworbenen Nachtstrom befüllt und bei Bedarf wird die Energie wieder zurück übertragen.



Was wir an dieser Stelle außen vor gelassen haben ist die energetische Sanierung des Hauses. Ganz sicher macht es Sinn dies zu veranlassen aber aus Kostensicht sind die oben genannten 3 Projekte dringlicher. Da wir bei den Projekten erst am Anfang stehen, ist eine Kostenschätzung schwer. Allerdings sind die Kosten, die wir heute haben so hoch, dass eine zügige Refinanzierung in Aussicht steht. Die Haussanierung dann in einem weiteren Schritt anzugehen macht bestimmt Sinn.

In einem weiteren Blog werde ich auf die Frage der Finanzierung eingehen und versuchen diese darzustellen.


Über Fragen und Anregungen würde ich mich wie immer freuen und verbleibe bis zum nächsten Post

Mit freundlichen Grüßen

Ralph Aßmann



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